SOMATA ist der Plural von Soma, denn es gibt viele Körper mit unterschiedlicher Konstitution und individuellen Bedürfnissen in verschiedenen Lebensphasen.
Ich bin ganz ehrlich, bis heute fällt es mir schwer, diese Frage klar zu beantworten, ohne etwas länger auszuholen.
Das Wort Soma kommt aus dem Altgriechischen und heißt Körper. SOMATA ist der Plural von Soma, denn es gibt viele Körper mit unterschiedlicher Konstitution und individuellen Bedürfnissen in verschiedenen Lebensphasen.
Theoretisch könnte man jede Form von Körperarbeit, Bewegung oder sogar Sport und Kampfkünste als somatisch bezeichnen, weil sie körperlich sind.
Somatics – Eine Bewegung der 60er und 70er Jahre
Der Begriff Somatics etablierte sich in den 60er und 70er Jahren in den USA, als verschiedene Psycholog*innen, Therapeut*innen und Bewegungspädagog*innen eine Reihe von Ansätzen entwickelten, den Körper von innen, durch achtsame Wahrnehmung zu erforschen und zu schulen.
Hier liegt der bedeutende Unterschied zu anderen Trainingssystemen, denn die Somatik bringt uns dahin, wieder mit dem Körper zu lernen und das Körperbewusstsein zu schärfen, um wohltuende Bewegungsmuster zu manifestieren. Verkörpertes Wissen und Verständnis sind die ursprünglichsten Formen des Begreifens, mit denen wir bereits als Kleinkinder die Welt erfahren haben.
Geprägt von Thomas Hanna versammelt der Überbegriff Somatics Methoden wie Feldenkrais, Alexandertechnik, Rolfing, Contact Improvisation, Skinner Releasing, Body Mind Centering und viele mehr. Eine Gemeinsamkeit der diversen Ansätze ist, dass die somatische Körperarbeit zugänglich und nicht leistungsorientiert ist. Durch verschiedene Techniken wird die Wahrnehmung in Körperpartien gesteigert, die sonst eher unbeweglich oder schwer anzusteuern sind.
Mit dem Fokus nach innen werden tiefliegende Areale im Körper angesprochen und unsere angeborene körperliche Intelligenz neu erweckt. Dabei arbeiten wir primär an der Mobilisierung der Faszien und der Aktivierung der Tiefenmuskulatur. Für die Ausgeglichenheit im Nervensystem stimulieren wir den Parasympatikus, der Entspannung und Stressbewältigung anregt.
Weiterentwicklung durch Faszienforschung
Die Bandbreite der somatischen Bewegungsmethoden ist über die Jahre enorm gewachsen, auch einhergehend mit den Entwicklungen auf dem noch jungen Forschungsgebiet des Faszientrainings.
Die tiefgründige Faszienforschung beschäftigt sich unter anderem mit der Definition, Anatomie und Kontraktionsfähigkeit der Faszien. Sie entwickelt verschiedene Faszienmodelle, wie zum Beispiel das Tensegrity Modell, in dem Aufbau, Struktur und Spannung von Faszien dargestellt werden.
Tias Little, Prajna Yoga und SATYA
Bereits zu Beginn meiner Yogalehrtätigkeit in Berlin wurde ich von meiner Lehrerin Mary McDermott in die somatische Arbeit von Tias Little und seiner Schule Prajna Yoga in Santa Fe eingeführt. SATYA ist eine therapeutische Praxis und steht für Sensory Awareness Training for Yoga Attunement. Das Training ist so gestaltet, dass Stabilität und Beweglichkeit von innen aufgebaut werden, um die Fähigkeit zur Selbstregulierung zu unterstützen.
Die fließenden, fein artikulierten Bewegungen am Boden füllen den Körper auf, indem sie die Zirkulation in allen Geweben des Körpers erhöhen, den Blutkreislauf mit Sauerstoff anreichern und die Faszien durchspülen. Die Übungen sind nicht gewichtsbelastend und beinhalten gleitende, schaukelnde und kreisende Bewegungen.
SATYA ist darüber hinaus ein Achtsamkeitstraining, durch das der Atem ganz bewusst mit der Bewegung verbunden und koordiniert wird. Seit meiner ersten Begegnung mit dieser Praxis bin ich immer wieder fasziniert von der angenehmen Wirkung, den tiefgehenden Effekten sowie der großen Vielfalt an Möglichkeiten, die das Training bietet.